Das Präsidium der DCIG e.V.

Wir beziehen Stellung

Die Politische Arbeit der DCIG

Es ist eine unserer wichtigsten Aufgaben, die Interessen von Menschen mit Hörbehinderung bei politischen Entscheidungsträgern vorzutragen, zu Papier und schließlich zur Umsetzung zu bringen. Wir CI-Träger sind die Experten und deshalb beanspruchen wir unser Recht auf Mitsprache. Überall da, wo es um unsere eigenen Belange geht. Nicht ohne uns über uns!

Gute Antworten - und wichtige Fragen: Wir verfolgen die aktuelle Forschung und mischen dabei mit. Über eigene Belange zu sprechen ist authentisch. Deshalb suchen wir den Dialog auf Augenhöhe.

Forderungen an die Zukunft

Eine Agenda für die nächsten Jahre

Vor gar nicht langer Zeit machte sich ein kleines Mädchen auf, die Welt mit CI zu erobern. Sie war eine Wasserratte, unerschrocken, draufgängerisch. Sobald sie einen See sah, war kein Halten mehr. Doch leider musste sie lernen, dass sie nicht mit ihrem CI ins Wasser durfte. Das beschäftigte sie. Und so stand eines Tages auf ihrem Wunschzettel: „Ein CI, mit dem ich schwimmen kann.“

Die Idee, dass CIs mal ins Wasser können, erschien damals unvorstellbar. Ein Kinderwunsch eben, man lächelte milde und dachte erwachsen, dass ein solcher Wunsch irgendwas zwischen naiv und tollkühn wäre.
Die Entwicklung der darauffolgenden Jahre hat uns eines Besseren belehrt.

Welche Wünsche gibt es heute?

Was erwarten wir von der Zukunft?

Welche Wünsche gibt es heute, die wir – aus dieser Erfahrung heraus – am besten doch ernst nehmen und zu Plänen werden lassen sollten? Woran wollen wir arbeiten und was erwarten wir von anderen?

  • ein CI, das ohne Bedenken und besondere Maßnahmen ins MRT kann. Wir glauben, dass das machbar ist. Für die Zwischenzeit arbeiten wir gemeinsam mit allen Beteiligten an Interimslösungen.
  • eine Welt, in der Eltern, die erfahren, dass ihr Kind nicht hören kann, nicht in ein tiefes Loch fallen und dann lange suchen müssen, wohin ihr Weg jetzt gehen soll. Wir arbeiten daran.
  • eine Schule, in der hörgeschädigte Kinder willkommen sind und  wo Lehrer verstehen, dass eine Lernumgebung für hörgeschädigte Kinder eine gute Umgebung für alle Kinder ist. Zugegeben – ein ehrgeiziges Ziel. Aber für uns eine Herausforderung.
  • ein Arzt/Audiologen/Therapeuten-Patienten-Verhältnis, das von gegenseitigem Verständnis und von Wertschätzung geprägt ist und in dem beide Seiten etwas voneinander lernen. Diesen Weg haben wir schon beschritten, aber noch gibt es viel zu tun.
  • ...eine interdisziplinäre Wissenschaft, von der wir lernen können, wie wir etwas gut und richtig machen können. Wo wir Fehler vermeiden können, weil wir aus Fehlern lernen. Dafür sind wir schon jetzt konstruktive Partner.
  • CI-Register, das nicht nur Operationen, sondern auch Erfolgsquoten und Misserfolge, auch in der Therapie/Reha,  dokumentiert – und dessen Daten nicht geheim gehalten werden, schon gar nicht vor Patienten. Daraus folgt:
  • eine Zertifizierung aller Leistungserbringer in der CI-Versorgung. Nach Kriterien, die auch für Patienten bedeutsam sind!
  • ein Gesundheitssystem, in dem nicht lange Rechtsstreitigkeiten ausgetragen werden müssen für eine Sache, die gutes Recht und obendrein erwiesenermaßen die einzig sinnvolle Maßnahme ist.
  • die CI-Versorgung als ein Prozess, dessen Regie in den Händen der CI-Träger liegt. Auch das ist für uns Selbsthilfe.

Zukunftsmusik? Oder doch eher Pläne? Die DCIG jedenfalls hat schon begonnen, daraus Projekte zu machen. Weil wir das alles wichtig finden. Und daran glauben, dass es sich realisieren lässt. Und weil wir jetzt wissen, dass man tatsächlich mit CI schwimmen gehen kann!